Pressemitteilung
Warnstreiks im Allgäu drohen

In der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber am Donnerstag die letzte Chance auf eine friedliche Einigung.

26. Oktober 202226. 10. 2022


Am 28.10. endet die Friedenspflicht – ab der kommenden Woche sind also Warnstreiks in den tarifgebundenen Allgäuer Betrieben der Metall- und Elektroindustrie möglich.

Dietmar Jansen, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Allgäu beschreibt die Stimmung in den Belegschaften so: „Der Winter kommt und der Kostendruck steigt immens. Die Beschäftigten brauchen jetzt dringend eine deutlich spürbare Entlastung. Dafür sind sie auch bereit auf die Straße zu gehen!“

Entsprechend laufen in vielen Betrieben auch schon die Vorbereitungen auf die ersten Warnstreiks. „Wir hätten uns in der aktuellen Lage mehr Einsehen und Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber erhofft, bereiten uns jetzt aber auf einen harten Konflikt vor.“ So Jansen, der auch Mitglied der Verhandlungskommission ist, zu den Planungen.

Laut dem Gewerkschafter bereiten sich die Aktiven in den Betrieben auch schon auf längere Aktionen, die so genannten 24 Stunden Warnstreiks, vor: „Wenn wir keine Einigung bekommen, dann kann eine größere Eskalation schnell kommen.“

Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 8% für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. In den ersten beiden Verhandlungen hatten die Arbeitgeber noch kein eigenes Angebot vorgelegt. Sie hatten lediglich gefordert, dass das Weihnachtsgeld zukünftig mit den Betriebsräten verhandelt werden solle.

Michael Schnitzer, der einflussreiche Betriebsratsvorsitzende von AGCO Fendt in Marktoberdorf, weist solche Forderungen entschieden zurück: „Tarifbestandteile verhandelt die Gewerkschaft, nicht der Betriebsrat!“ Auch er sieht die Arbeitgeber in der Pflicht: „Wir haben eine sehr gute Auftragslage, wenn unsere Geschäftsführung keinen Arbeitsausfall durch Streiks riskieren will muss sie jetzt handeln! Die Menschen haben keine Geduld für das Zeitspiel der Arbeitgeber.“

 

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